Vorträge für Pflanzenzüchtung 72: 87-104 (2007)Übersichtsartikel im Heft "Klimawandel als Herausforderung - Entwicklung und Nutzung stresstoleranter Sorten für Nahrung und Energie" |
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Samendormanz und Keimungskontrolle: Gene, Umweltfaktoren und Klimawandel |
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Gerhard Leubner-Metzger
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Institut für Biologie II, Botanik, Fakultät für Biologie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Schänzlestr. 1, D-79104 Freiburg i. Br. gerhard.leubner@biologie.uni-freiburg.de, "The Seed Biology Place" - http://www.seedbiology.de October 5, 2007; Gemeinsame Vortragstagung der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ) und der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften in Halle/Saale |
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Abb. 1. Samendormanz, -keimung und Keimlingsentwicklung bei Tabak (Nicotiana spp.). Primäre Dormanz wird während der Samenentwicklung auf der Mutterpflanze etabliert und Dormanzbrechung erfolgt nach der Samenverbreitung. Dormanzbrechung kann im trockenen Zustand (Nachreifung, 'after-ripening', d.h. normalerweise trockene Samenlagerung bei Raumtemperatur für Wochen bis Monate) oder im gequollenen Zustand (z.B. Kältestratifizierung, oft einige Tage bei 4 ºC) erfolgen. Sekundäre Dormanz kann durch langanhaltende ungünstige, keimungsinhibierende Umweltbedingungen induziert werden und ggf. auch wieder gebrochen werden. Die Samenkeimung (sensu stricto) beginnt mit der Quellung und ist mit dem Durchbrechen der Wurzelspitze durch alle Samenhüllen beendet. Testa-Ruptur und Endosperm-Ruptur sind die sichtbaren Marker der 'Zweischritt-Keimung' von Nicotiana spp. und werden durch Umweltfaktoren und Hormone kontrolliert: Gibberelline (GA), Abscisinsäure (ABA), Brassinosteroide (BR) und Ethylen. Die Keimlingsentwicklung ist ein von der Keimung distinktes Programm (siehe Text). |
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