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Das "Tulenhaupt-Fenster" wurde um 1320/1330 durch die
Kaufleute Franz und Adelheid Tulenhaupt und die Bergleute der Grube
Dieselmuot (Silbergrube am Berg Schauinsland bei Freiburg i. Br.)
gestiftet. Die Gründung von Freiburg wurde nicht durch den
Silberbergbau bewirkt, aber das Schwarzwaldsilber war von beträchtlicher
Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt im
Mittelalter. Man vermutet, dass das Stifterpaar Tulenhaupt Grubenbesitz
hatte und am Silberbergbau des Schauinsland beteiligt war. Es hat
sich sowohl durch ihr Wappen, dem Lindenbaum in den mittleren Sockelfeldern,
als auch persönlich durch zwei kleine Figuren neben dem Apostel
Andreas im rechten Mittelfeld abbilden lassen. Die Bergleute der
Silbergrube Dieselmuot hatten kein Wappen und sind deshalb im rechten
und linken Sockelfeld bei ihrer Arbeit unter Tage dargestellt. Das
"Tulenhaupt-Fenster" stellt damit das älteste und
aufschlussreichste Bildzeugnis der Frühzeit des Silberbergbaus
dar.
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Glasmalereien
des Freiburger Münsters für diese Website ausgewählt
und
präsentiert
von Dr. Gerhard Leubner, Copyright © 2001
Bilder
nach Fotografien des Corpus Vitrearum Freiburg, Copyright ©
2001
Mit
freundlicher Unterstützung und fachkundiger Beratung von
Prof.
Dr. Rüdiger Becksmann, Kunsthistoriker,
Forschungszentrum
für mittelalterliche Glasmalerei,
Corpus
Vitrearum Medii Aevi (CVMA) Deutschland, Freiburg i. Br.
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